Heimathaus Emsland

Der Emslandplan und seine Auswirkungen im Museum: Das Heimathaus Emsland in Meppen

Im Zuge der Emslanderschließung war die Frage nach der „Heimat“ und dem Verlust von seit Jahrhunderten bestehenden Strukturen häufiges Thema. In Meppen hatte sich daher 1952 der Emsländische Heimatverein (ab 1967: Heimatbund) gegründet. Dieser stand in engem Austausch mit der Emsland GmbH. Kern der Tätigkeit war die Heimatpflege. Dafür war Dr. Elisabeth Schlicht (siehe Beitrag 10) als erste Geschäftsführerin angestellt worden. Sie hatte sich intensiv mit dem historischen Erbe des Emslandes beschäftigt und war Ideengeberin für die Einrichtung eines „Heimathauses“. Dies war erstmalig 1954 in der ehemaligen Landwirtschaftsschule in Meppen eingerichtet worden. 1958 wurde schließlich im Meppener Gymnasium das Heimathaus Emsland (neu) eröffnet, dessen Aufgabe darin bestand, eine „Heimstätte“ für die Heimatpflege zu sein. Hier befand sich eine Heimatbücherei, ein Archiv mit Urkunden, eine Bildersammlung sowie Berichte über Naturschutz und Landschaftspflege. Darüber hinaus wurde hier auch ein Museum eingerichtet, das die Emsländische Geschichte darstellte. Unterteilt war dies in die Abschnitte Moorlandschaft, Geestlandschaft und Flusslandschaft. Damit waren die drei wichtigsten landschaftlichen Kategorien des Emslandes abgedeckt. Das Museum stellte das alte Emsland sowie den Umbruch mit den Kultivierungsarbeiten dar. Gerade in einer Zeit, als im Emsland vieles neu entstand, traf das Heimathaus einen Nerv. Bis 1960 wurden 8.000 Besucher gezählt. Die Ausstellung zeigte das neue Gesicht der Landschaft, den Wandel in der Landwirtschaft anhand von Hausmodellen, aber auch den technologischen Fortschritt. Die in den Folgejahren organisierten Sonderausstellungen thematisierten immer wieder die Eigenheiten des Emslandes, zum Beispiel in Form von Geschichts- und Kunstausstellungen. Aufgrund von Platzmangel des Gymnasiums war dem Heimathaus allerdings nur eine kurze Lebensdauer beschert: Bereits 1963 musste das Museum den Anforderungen der Schule weichen.