Heinrich Eckstein

Bundestagsabgeordneter Heinrich Eckstein (1907-1992) – Vater des Emslandplans

Der gebürtige Bauernsohn aus Oberfranken lernte Landwirtschaft und arbeitete auf Betrieben in ganz Deutschland. Mitte der 30er-Jahre trat er in den Dienst des Grafen von Galen auf Gut Beversundern. In dieser Zeit heiratete er Klara Lübbers, eine Bauerntochter aus Altenlingen.

1940 wurde Eckstein Verwalter des Gutes Holsterfeld bei Salzbergen. In der Kriegszeit merkte man vor Ort, dass er nicht auf der Seite der Nationalsozialisten stand. Er unterstützte Nachbarn und half einem unter getauchten polnischen Kriegsgefangenen. Nach Kriegsende setzte er sich in besonderer Weise für die Flüchtlinge aus Ostdeutschland ein.

In der Zeit in Holsterfeld lernte Eckstein den Unternehmer Bernard Krone aus Spelle kennen, der seine politischen Talente erkannte. Eckstein trat in die neu gebildete CDU ein und saß für diese Partei 1946 bis 1948 im Lingener Kreistag. 1949 wurde er zum CDU-Direktkandidaten für den Bundestagswahlkreis Lingen-Bersenbrück gewählt.
Es gelang ihm, in dieser Hochburg der katholischen Zentrumspartei die Konkurrenten zu schlagen und er zog in den ersten Deutschen Bundestag ein.
Eckstein stieg in den Fraktionsvorstand der CDU/CSU auf und gehörte dem Haushaltsausschuss sowie dem Grenzlandausschuss an.

Am 5. Mai 1950 stimmte der Bundestag dem von Eckstein eingebrachten „Emslandplan“ zu. Im Vorfeld hatte Eckstein mit dem Grafschafter Bundestagsabgeordneten Ben Povel in Bonn ein „Emslandbüro“ eingerichtet und überall für den Emslandplan geworben. Darüber hinaus setzte Eckstein sich sehr für den Aufbau der Erdölraffinerie in Holthausen bei Lingen ein und beschaffte hierfür auch Investitionshilfen.

Bei der Wahl 1953 trat Eckstein erneut an und erreichte 65,1 Prozent der Stimmen, auch weil die Zentrumspartei ihn jetzt unterstützte. 1955 gelang es Eckstein, den Bundeskanzler Konrad Adenauer für ein Wahlkampfkundgebung in Lingen zu gewinnen.

1957 kandidierte Eckstein nicht erneut und gründete in Aschaffenburg ein Tankstellenunternehmen.