Johann Dietrich Lauenstein
Johann Dietrich Lauenstein war die prägende Person der ersten Phase des Emslandplanes (1951-1963). Seit 1950 war er Sonderbeauftragter fürs Emsland, 1951 wurde er Geschäftsführer der Emsland GmbH. Lauenstein hat selbst diesen Posten als „Krönung seiner Lebensarbeit“ angesehen. Geboren wurde er 1893 in Aurich, wuchs in Frankfurt/Oder, Berlin und Lüneburg auf, studierte später Jura und Verwaltungsrecht an den Universitäten Berlin, Tübingen und Göttingen. Nach dem Examen war er von 1921 bis 1926 als Regierungsassessor im preußischen Innen- und Finanzministerium tätig. Danach folgte die Position des Landrates von Sulingen, ehe er ab 1931 als Leiter der „Landstelle“ für die Provinz Ostpreußen im Zuge der „Osthilfe“, einem Unterstützungsprogramm für die Landwirtschaft in Ostpreußen, wirkte. 1935 bis 1939 leitete er als Geschäftsführer die Reichsumsiedlungsgesellschaft mbH, deren Ziel es war, Grundbesitzer neu anzusiedeln, die durch Wehrmachtszwecke enteignet worden waren. Hier wirkte Lauenstein u.a. bei der Gründung des Dorfes Rastdorf im Emsland mit. Danach übernahm er von 1940 bis 1944 die Leitung der Ostdeutschen Landwirtschaftsgesellschaft mbH mit Sitz in Berlin, die später zur Reichsgesellschaft für Landbewirtschaftung firmierte. 1944 wurde er auf eigenen Wunsch aus der Position entlassen und wirkte von Nov. 1944 bis Jan. 1945 als Landrat in Landsberg/Warthe (heute Polen), im März 1945 auch kurze Zeit als Landrat von Holzminden. Lauenstein lebte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst als Privatmann. Eine Rückkehr in den Staatsdienst gelang ihm wegen der Entnazifizierungsbestimmungen und seiner frühen Zugehörigkeit zur Heeresverwaltung nicht. Lauenstein galt als durchsetzungsstark und mitunter eigenwillig. Für die Ziele des Emslandplanes scheute er keine Konflikte mit den unterschiedlichsten Stellen, Behörden und Ministerien. 1963 schied er als Geschäftsführer aus der Emsland GmbH aus und zog nach Göttingen. Bemerkenswert fürs Kulturleben ist zudem, dass Lauenstein maßgeblich bei der Gründung des Emsländischen Heimatvereins (heute -bund) mitgewirkt hat. Am 15. Dez. 1973 verstarb Lauenstein während der Jagd an Herzversagen.


