Denkmalschutz in Neuenhaus?
Die Maßnahmen des Emslandplanes hatten in der Grafschaft Bentheim teils erhebliche Auswirkungen auf die historische Bausubstanz. Denn die Maßnahmen erfolgten in einer Region, in der Menschen seit Jahrhunderten gelebt und gewirkt hatten. Aus den unterschiedlichsten Zeitepochen war bauhistorisches Erbe erhalten geblieben, das zwangsläufig von den Kultivierungs- und Modernisierungsvorhaben betroffen war.
In der Stadt Neuenhaus erfolgte ab 1977 der autofreundliche Ausbau der Hauptstraße zur Bundesstraße 403 im Rahmen der Emslanderschließung. Ziel war es, die Niedergrafschaft Bentheim besser an das gesamtdeutsche Straßennetz anzubinden. Diesen Planungen standen allerdings die historischen giebelständigen Häuser entlang der Ortsdurchfahrt im Wege. Der Ausbau zur 5,50 Meter breiten Kraftfahrtstraße mit je zwei 1,50 Meter breiten Geh- und Radwegen an den Seiten bedeutete, dass von zahlreichen dieser alten Gebäude die Giebel um bis zu zwei Meter zurückgebaut werden mussten. Viele der alten Häuser wurden sogar komplett abgerissen, um die Schaffung von Zufahrten und großzügigen Parkplätzen zu ermöglichen.
Gebäude, die 1977 im Zuge des Ausbaus der Bundesstraße abgerissen wurden, würden heute als wertvolle Baudenkmale gelten.


